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Kanadas Westen 2018

So, im August 2018 war es soweit: Eins der langersehnten Wunschziele wurde angesteuert - Kanadas Westen, Heimat der Bären und Lachse. Lachswanderung ist ja zu dieser Zeit ganz grosses Thema, da werden wir doch irgendwo auch was von sehen...?

Landung war nach gut 9 1/2 Stunden von Amsterdam aus in Vancouver. Wie immer Koffer holen, Auto abholen, Bude suchen. (Die Bude war dann leider ein muffeliges Kellerloch)

Naja, das war aber auch schon das einzig Blöde an dieser ansonsten ganz tollen Stadt.

 

 

Vancouver war sooo schön, eine entspannte Großstadt mit mediterranem Wetter vom Meer und den Bergen umschlossen, einfach toll. Unsere Freizeitgestaltung bestand unter anderem aus Fahrrad fahren im Stanleypark und eine Speedboat- Hafenrundfahrt. Das Thema Möwe möchte ich nicht weiter erörtern...

   

 

Nach den ersten schönen Tagen ging dann die grosse Tour los - Ab nach Clearwater und dem Wells Grey Park!

 

Wir fuhren schön durch den Regen, was uns erstmal ganz Recht war, denn in den Wochen davor lasen und sahen wir reichlich erschütternde Berichte über Waldbrände, so dass wir schon Angst hatten, überhaupt in den Flieger zu steigen...Regen überzog das Land und liess nochmal ordentlich Rauch in den dunstigen Himmel steigen. Aber Flammen sahen wir keine...puh....nochmal Glück gehabt...Ach ja, Lachse sahen wir auch keine...mhh...kein Glück gehabt...

Hier fing es gerade an zu regnen - ein paar Minuten später waren die Helmckenfalls kaum noch zu sehen...

 

Grandiose Aussicht in den Canyon

Wells Grey bot uns die erste Serie von Wasserfällen dieses Urlaubs, die Moul Falls habe ich "hintergangen" - zumindest ein wenig...das war saukalt :-)

 

 

Im Mount Robson Park erwanderten wir den ersten See (Kinney Lake) , was aufgrund des Wetters und der Übervölkerung dort nicht der ganz grosse Spaß war.

Nach Valemount ging es nach Jasper, wo wir dann auch endlich Tiere sehen wollten, weswegen wir eine Wildlife-Tour buchten. Wir wurden nicht entäuscht - es gab einen Bären, Hirsche und Dickhornschafe.

 

 

 

Nachmittags hatten wir am Maligne Lake und am Moose Lake noch tolle Elcherlebnisse!

Die nächste Station nach Jasper war "The Crossing", ein Motel, was einzig durch die brilliante Lage mitten im Nirgendwo besticht.

Auf dem Weg dorthin gabs noch soviel zu sehen, wenn man da nicht vorbeifliegen will, muss man halt den Preis zahlen...

 

 So wie hier - kleinere Wasserfälle zum Beklettern einfach am Strassenrand...

                                                                           Die hier sind nicht so sehr zum Beklettern geeignet :-)

           

          Der Horseshoe Lake war klein, aber fein und wir hatten ihn (fast) ganz für uns!

Ein Highlight war auch sicherlich der Athabasca-Gletscher, zu dessen Ende man laufen konnte. Man muss übrigens von Jahr zu Jahr weiter laufen, was der globalen Erwärmung geschuldet ist. Die Landmarken der letzten hundert Jahre haben das sehr eindrucksvoll dargestellt.

 

 

    

Die Preise von "The Crossing" zwangen uns leider...                       ...ein Schnäppchen-Frühstück vor´m Fernseher einzunehmen :-)

Am nächsten Morgen gings weiter -gut gestärkt- auf dem Icefield Parkway. Hier fanden wir die schönsten Seen aller Zeiten!

Von dem ersten wissen wir leider nicht mal den Namen, der Fund war purer Zufall während des ersten Stopps des Tages :-)

 

 

Nach dem Peyto Lake kamen wir zur Num-Ti-Jah Lodge, ein traumhafter Ort zum Pause machen.

Der Bow Lake präsentierte sich bei bestem Wetter!

 

Vor dem Erreichen des nächsten Ziels -Canmore- schauten wir noch, ob wir einen Blick auf Lake Louise werfen könnten. Wie blauäugig wir waren! So etwas an Mega-Massentourismus haben wir noch nie gesehen! Der See war weiträumig abgesperrt, überall standen Strassensperren, man hatte absolut keine Chance, auch nur in die Nähe zu kommen.

Beim "kleinen Bruder" Lake Moraine war es nicht anders, naja, dann nahmen wir uns halt auf dem riesigen P+R Platz einen Shuttlebus. Und das hat sich gelohnt!

 

Ich könnte noch zwanzig weitere Bilder hier einstellen, sooo schön war es dort! Alleine war man dort wahrhaftig nicht, aber es herrschte so eine entspannte Atmosphäre, dass man den See trotzdem geniessen konnte. Und das sehr viel länger als erwartet, denn auf den Shuttlebus zurück warteten wir ca 1,5 Stunden :-(

Aber dann ging es irgendwann weiter - ab nach Canmore im Banff Nationalpark!

  

                                                                                                  (hier haben wir uns mal ein ordentliches Zimmer gegönnt  :-)

Dort angekommen gabs für uns nur noch Check-In, Essen, Trinken, Zähneputzen, ab ins Bett. Wir hatten gefühlte drei Wochen irgendwie nicht richtig geschlafen. Irgendwas war immer - Bett zu klein, draussen zu laut, Bett unbequem, Bettdecke (die eine für beide!) zu dünn, oder wurde weggezogen. Und wenn man doch mal eingeschlafen war, dann tutete direkt neben dem Haus irgendein Zug. Züge waren wirklich allgegenwärtig, diese kilometerlangen Dinger rappelten durch alle Dörfer :-)

Da waren wir also in Canmore und Banff mitten in den Rocky Mountains.

 

 

Beide Orte waren wunderschön und profitierten natürlich auch von der malerischen Kulisse. Ceann Mór kommt aus dem Gällischen und bedeutet in etwa "Grosser Kopf" , daher liegt dort dieses recht seltsame Steinding an der Strasse. Von hier hatten wir auch unsere Tour nach Sunshine Village geplant um dort mit der Gondel die Gipfel zu erklimmen. Die Planung war musste leider vor Ort noch ausgefeilt werden, was sich irgendwie als sehr schwierig erwies. Widersprüchliche Aussagen und sprachliche Unzulänglichkeiten verzögerten den Start in die Berge immer weiter, letztendlich sind wir dann doch einfach losgefahren und liessen uns uberraschen, was dort oben so passiert.

 

Die Gondel von der ersten Station zurr nächsten war also seit zwei tagen geschlossen, Sommerpause, toll! Ab in den Freddy Kruger-Schulbus und den Beg hochgeklappert zum Sessellift, der uns zum Gipfel brachte. Oben angekommen wurden wir mit fantastischen Ausblicken belohnt!

 

 

     

 

    

Nachdem auch die Talfahrt heil überstanden war, gönnten wir uns erstmal eine entspannte Abkühlung am Fluss.

Am nächsten Tag besuchten wir den Johnston Canyon, der Weg war zum Teil an den Fels gedübelt und recht voll war es dort auch. Schön war es trotzdem!

 

Der Versuch, diesen  Weg zu erwandern, ging ziemlich in die Hose. Er war angegeben mit 1,5km, dass die allerdings bis unten an den See führten, davon war nicht die Rede. Von der Steigung und der Uhrzeit mal abgesehen fühlten wir uns auch nicht so richtig wohl, so einsam wie es dort war, hätte ja jederzeit ein Bär um die Ecke kommen können. Da haben wir nach 30 Minuten lieber den Rückweg angetreten und haben das restliche Tageslicht am Lake Minnewanka ausgenutzt.

Dann war hier auch schon wieder die Zeit der Weiterreise gekommen. Wir versuchten noch einmal halbherzig, den Lake Louise zu sehen, aber es war schon wie bei der Hinfahrt - alles abgesperrt...

   

Der nächste Schlafplatz war in Golden, doch auf der Weg dorthin brachte uns noch einige tolle Highlights. Wie zum Beispiel die beste Flusswanderung aller Zeiten, als wir uns den Weg durch den Yoho River bahnten bis zum Zusammentreffen mit dem Kicking-Horse River.

 

Die Athabasca Falls                        Im Yoho River

Die Natural Bridge

 

 

Am Emerald Lake

 

Golden selbst hatte nichts Dolles zu bieten. Abends suchten wir recht verzweifelt was zu essen. In dem ausgestorbenen Ort entschieden wir uns dann für einen Pub, das Essen war ok und als Absacker gabs den Burt Reynolds Shot (RIP). Am nächsten Abend hatten wir dann schon etwas mehr Ambiente im Wolfs Den und meinen ersten Bison Ribs, zwar nur drei, aber die reichten völlig aus :-)

 

 

Das Berühmteste in Golden: Die Fußgängerbrücke                    Lecker und reichhaltig: Bison-Ribs

 

 

Panorama-Toilette                                                                           Unbeeindruckt von Autos und deren Insassen am Strassenrand:                                                                                                                      Eine Dickhorn-Schafherde

 

Hier machten wir auch wieder eine schöne Tour, diesmal zu den Wapta-Falls, an die ich mich ganz nah rangewagt habe und innerhalb von Sekunden pladdernass war :-)

 

 

Am nächsten Tag ging es auch schon früh weiter, so dass wir schon um 11 Uhr auf einem unserer anstrengendenstem Trail waren: Dem Glacier Trail im gleichnamigen Park! Für uns Amateure war das schon nicht schlecht: 6,5km mit einem Höhenunterschied von 321 Metern - da kann man schon mal ins Schnaufen kommen. Aber es hat sich gelohnt - oben angekommen hatten wir die Wasserfälle und den Vaux Glacier zum Greifen nah.

 

Am nächsten Tag verliessen wir unsere wunderschöne und geräumiger Heather Mountain Lodge und es ging bei schlechtem Wetter nach Revelstoke. Tja, das war im grossen und ganzen ein ziemlicher Reinfall...

 

 

Es hatte was von Geisterstadt mit nur einem einzigen Lichtblick:   Das Denny´s für ein ordentliches Frühstück :-)

Der Rest war schlechtes Wetter...

  

...schlechtes Motel... (vom Herrn selbstverschuldet - "man muss ja mal was sparen")

...schlechtes Gefühl...

Da waren wir froh, sehr früh weiterfahren zu dürfen, immerhin mussten wir 530 Kilometer schaffen bis Hope. Wir hatte extra eine Route gewählt, von der wir hoffen durften, schönes Wetter, schöne Weinbaulandschaften und Lachse zu sehen. Teilweise wurden die Wünsche erfüllt - auch wenn die Lachse schon seeehhr klein ausgefallen sind.

 

 

  

Die Fahrt nach Hope verlief entspannt, trotz kleinerer Staus. Immerhin konnte sich das Auge mal an etwas anderem versuchen - statt Fichten und Gebirge gab es flache Gegenden mit Graslandschaft - auch schön!

 

 

     

Ach ja, das Thema Lachse schlossen wir hier rechts bei den Hardy Falls endgültig als gescheitert ab. Diese Mickerling schwimmen wahrscheinlich heute noch dort auf der Stelle. Wir waren wahrhaftig immer zu früh oder zu spät an den Orten, wo die Post abgeht mit springenden Lachsmassen :-(  Man kann halt nicht mit allem Glück haben.

 

Da Hope ausser Rambo nicht viel zu bieten hatte, wir aber auch recht platt waren und nicht mehr laufen wollten /konnten, gabs für uns hier nur noch zwei Ausflüge: Zum einen besuchten wir die Bridal Falls mit einer interessanten Waldlandschaft.

   

Die andere Tour führte uns zum Fraser Canyon und Hells Gate , einer engen Schlucht, wo Lachswanderhilfen installiert sind. Nach unten kamen wir noch zu Fuss, hoch nahmen wir lieber die Gondel.

             

Die letzte Fahrt brachte uns dann schlisslich zum Flughafen mit angeschlossener Outlet-Mall - das war ja mal praktisch! Da konnte man überschüssige Zeit wenigstens sinnvoll nutzen!

Mit einem letzten Blick auf Vancouver ging unser Abenteuer Kanada zu Ende. Es hat gereicht, diese ganzen Eindrücke muss man erst einmal verabeiten. Das eigene Bett ruft und auch ein gut gefüllter Kleiderschrank wird durchaus geschätzt :-) Vor Ort war uns manchmal gar nicht klar, wie toll das Ganze wirklich ist, sei es weil man müde war oder die Füsse schmerzten (oder das Becken oder der Rücken oder die Beine..oder...oder..oder...) Im Nachhinein war es auf jeden Fall ein toller Urlaub mit vielen tollen Erlebnissen und Naturbildern, die wir so schnelll nicht vergessen!

  

ENDE