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Kanada & USA 2023
Nach nur 5 Jahren war es schon soweit: Wir kamen zurück nach Kanada, wenn auch nur für ein paar Tage.
Der Rahmen unserer Silberhochzeit sollte eine tolle Reise sein. Als wir fast ins krisengeschüttelte Peru geflogen wären und Traumziele am Meer alle wegen Regen-und Tornadogefahr ausfielen, entschieden wir uns für die USA Westküste mit Vancouver Island als Startpunkt.
Also fuhren wir nach Amsterdam, übernachteten dort (diesmal im Flughafenhotel mit 3Wochen-Parkplatz) und flogen dann am nächsten Tag nach Vancouver.
Leider hatten wir dort nicht viel Zeit, da für den nächsten Tag bereits die Fähre nach Vancouver Island gebucht war.
Unser Reisegefährt war das sehr schwierig zu beschaffende Auto von Alamo (Stichwort: Länderübergreifendes Auto anmieten...) Auf meine Anfrage nach einem Upgrade auf einen kleinen SUV haben wir diesen sehr sehr kleinen Ford Explorer erhalten :-))
Zeit in diesem Urlaub war im Allgemeinen etwas knapp, was an der ungewöhnlich langen Wegstrecke von Vancouver bis nach San Francisco lag (am Ende der 3 Wochen waren es 3800km!). Leider nicht zu ändern und der Jetlag bescherte uns am nächsten Morgen ja ein paar Extrastunden :-) Die nutzen wir für den Lynn Canyon und einen Aussichtspunkt, wo man mal eine andere Perspektive auf die Stadt hatte.
Dann ging es mit der Fähre rüber nach Nanaimo auf Vancouver Island. Nach einigen schönen Zwischenstopps kamen wir dann an unserem nächsten Ziel an: Tofino!
Tofino war schön, leider hatten wir dort etwas Pech mit dem Wetter, es war zumeist eher trüb. Dafür hatten wir dort in der Cox Bay eine wirklich abenteuerliche (kein offizieller Trail) schöne Klettertour mit der Belohnung eines tollen Ausblicks!
Hier haben wir auch noch diverse Strandausflüge gemacht und einen ersten kulinarischen Höhepunkt erlebt: Halbierter Eisbergsalat ohne alles als Beilage :-))) Darauf muss man erstmal kommen!
Unsere Rückfahrt zur anderen Seite brachte uns dann nach Victoria, dem Prunkstück unserer Unterkünfte: Das Pendray Tea House für uns als Silberhochzeitsgeschenk! Endlich mal angemessen wohnen! :-)
Das war wirklich schön romantisch, morgens wurde das Frühstück auch draussen auf der Terasse serviert, hier fühlte man sich direkt very british.
Victoria war rund um den Hafen wirklich sehr schön mit dem viktorianischem Flair, den Wassertaxis, die ständig durch das Wasser wuselten und zum Tagesabschluss mit Sonnenuntergang und Cocktails im Empress Hotel.
Wir mussten nur einmal die Strasse kreuzen, dann waren wir schon auf unserer nächsten Fähre - rüber in die USA nach Port Angeles. Der Grenzübergang fand noch vor Ablegen statt - das war schon irgendwie komisch mit Fingerabdrücken und Foto nehmen, aber eigentlich war das alles recht harmlos.
Nach weiterer Fahrzeit kamen wir nach Kingston - wieder Fähre fahren...wir hatten jetzt innerhalb einer Woche so viele Fähren wie zuvor in unserer kompletten Autofahrerkarriere :-))
Hier haben wir echt gestaunt, wie gut man den Mt.Rainier schon sehen konnte, immerhin war der von hier ca.150 km weit entfernt! Seattle im Vordergrund war in etwa 30 km weit weg.
In Bellevue, unserem nächsten B&B lernten wir dann die nettesten Gastgeber ever kennen - Marianne & Bill. Dort hätten wir gerne noch länger gewohnt und uns ihre Geschichten angehört, das war wirklich klasse! Seattle bestand für uns im Wesentlichen aus Public Market (sehr sehr voll und nicht so schön wie gedacht) und der Space Needle (sehr schöne Aussicht und durch das Glas etwas Nervenkitzel :-) Wir haben auch die Strasse von Meredith Grey gefunden, das Haus leider nicht.
Nächstes Ziel war Ashford/Washington in der Nähe des Mt.Rainier. Auf dem Weg dorthin gab es aber noch ein Highlight-Stop: Snoqualmie Falls und alles, was mit Twin Peaks zu tun hatte, vor allem natürlich das berühmte RR Cafe!
IAbends hatten wir noch Live Music , Food & Drinks im unserem Motel und am nächsten Tag ging es für uns dann endlich zum Berg, der uns schon seit einigen Tagen begleitet hat...
Als erstes machten wir uns auf den Weg zu den Carter Falls, die nett, aber nicht übermässig beeindruckend waren. Also ging es danach zum Ausgangspunkt für die Trails direkt am Visitor Center, aber Ach Herrje - die Parkplätze waren gerammelt voll, so dass wir erstmal kräftig laufen mussten, bis wir überhaupt einen Trail beginnen konnten :-( Aber dann waren wir da und die lustige Wanderung inmitten der geballten Weltbevölkerung konnte beginnen :-))
Auf dieser Wanderung hatten wir auf jeden Fall so einige Premieren: Schnee im Juli, Sichtung von Murmeltieren (inklusive Fotoshoot!) und Spass mit Indern auf vereisten Wegen.
War auf jeden Fall mal was ganz anderes, weit weg von Einsamkeit, aber toll - und immer den Mt.Rainier im Blickfeld.
Zur Belohnung für den schönen Tag mussten wir uns 5 Minuten vor Schliessung noch schnell im Supermarkt was zu Essen besorgen, weil die Restaurants alle schon um 20 Uhr geschlossen hatten - sehr seltsame Gebräuche, aber das haben wir auf dieser Reise öfters erlebt :-(
Das Geburtstagsfrühstück am nächsten Tag fiel ähnlich üppig aus :)
Wir hatten einen langen Tag vor uns. Immerhin mussten wir bis Florence/Oregon 460 km abreissen, davon viele Serpentinen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Küstenstrassen - und ab und zu anhalten wollten wir ja auch!
Auf dem Weg bekamen wir auch schon schnell die ersten Eindrücke der wunderschönen Oregonküste!
Dann war auch schon der 4.Juli, unser erster Independence Day, den wir vor Ort erleben durften! Wir waren schon sehr gespannt und reservierten morgens erstmal einen Platz im Hafen-Restaurant, damit wir abends auch etwas zu Essen bekämen - wir sind vorsichtig geworden :-)
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Spaziergängen an der Küste, Seelöwen in einer Höhle (leider gesperrt) und aber vor allem mit einem DER Highlights dieses Urlaubs: Buggy-Fahren in den riesigen Oregon-Sanddünen!!!
Das war eine Riesengaudi, wie eine sehr lange Achterbahnfahrt, nur mit sehr viel mehr Sand :-)
Als wir am Abend zu unserem Restaurant kamen, waren wir erstens sehr überrascht, dass es nur ein Menü für den Abend gab und zweitens über den Preis dafür :-) Nachdem wir uns davon erholt hatten, wurde es aber ein wunderschöner Abend mit toller Atmosphäre, Musik, Feuerwerk und den Leuten unseres Nachbartischs!
Am nächsten Morgen fuhren wir dann ganz gemütlich die schöne Küste Richtung Crescent City in Kalifornien. Hier ging dann zum erneuten Male (man erinnere sich an 2003) unsere persönliche Jagd nach Red Woods los :-)
Sieht hier noch jemand ein Gesicht?
Bäume haben wir auch einige gesehen. Ob stehend, liegend oder zum Durchfahren - sie sind immer wieder beeindruckend!
Raus aus den Wäldern, ab ins Grasland mit Hügeln und Weingütern: Napa erwartet uns!
Die Fahrt dorthin war schon mal sehr schön, wir fuhren an zahlreichen Weinfeldern (im Gegensatz zu Europa, wächst der Wein dort eher selten am Hang) vorbei und freuten uns schon auf Weinproben...
Wir hatten uns das in Napa etwas anders vorgestellt als es dann letzendlich gelaufen ist :-( Unser Gedanke war "Fahrrad ausleihen, zum Weingut fahren, Wein probieren, zurückfahren" - Daraus geworden ist "Eigentlich zu spät vor Ort sein, in eine extrem überteuerte Weinstube einkehren, zu Fuss etwas in Napa spazieren, hier und da nochmal ein Weinchen trinken und dann zurück zum Motel..."
Am nächsten Tag fuhren wir nach Oakdale, wo wir dann am Morgen darauf sehr sehr sehr früh aufgestanden sind, um halbwegs zeitig im Yosemite zu sein - immerhin waren das gute 2 Stunden Fahrt, näher ran an den Park konnten wir nichts Bezahlbares mehr buchen :-(
Für den Anblick hat sich das frühe Aufstehen gelohnt!
Yosemite empfing uns erstmal mit einem Riesenstau am Eingang - es war Samstag und es liess sich nicht ändern, dass wir mit Millionen anderen in diesen Park wollten. Diese Menschenauläufe hatten wir dann natürlich das komplette Wochenende um uns herum, auch das wussten wir vorher, waren aber trotzdem genervt, dass wir eine Stunde von der Touristeninfo entfernt parken mussten. Die bekannten Sachen wie Yosemite Falls, Half Dome und El Capitan waren trotdem sehr beeindruckend, vor allem als wir vor dem Capitan standen und dann an den Film `Free Solo` gedacht haben!
Ansonsten waren wir von der Gestaltung des Parks eher enttäuscht. Die Trails waren überraschenderweise komplett asphaltiert, was an sich ja nicht schön anzusehen und schon gar nicht zu laufen ist - der Belag war zusätzlich alt und bröselig, so dass man aufpassen musste, wo man hintritt. Und irgendwie waren die Trails auch sehr anstrengend und langweilig zugleich - es machte einfach keinen grossen Spass, sich die Serpentinen hochzuquälen. Tja , mit diesem eher faden Abschlussgefühl ging es dann Richtung San Francisco, der letzten Haltestelle vor Amsterdam.
San Francisco war ja damals unsere erste amerikanische Stadt und wir waren gespannt, wie es nach der langen Zeit so wäre, zurückzukehren. Wie meistens überholt einen in solchen Momenten die Wirklichkeit und es ist teilweise eher ernüchternd (wie z.B Pier 39 und die nicht vorhandenen Robben)
Wir haben schliesslich die Erkenntnis gewonnen, dass San Francisco auch "nur" eine Stadt ist mit einigen Highlights, die wir zum Teil damals schon gesehen haben und jetzt etwas anderes machen + sehen wollten, dann aber recht schnell gemerkt hatten "Ja, und nu?"
Die Höhepunkte hier sind daher ziemlich schnell mit den folgenden Fotos dokumentiert :-)
Diesmal hatten wir nicht so ein Glück mit der Brücke, sie lag wirklich komplette Zeit im Nebel, naja, überquert haben wir sie trotzdem. Es war kalt, laut und windig - und sehr viel weiter als wir gedacht hatten, das waren ca. 3km Fussmarsch, zurück sind wir dann lieber Bus gefahren :-) Diesmal sind wir dann ja auch Cable Car gefahren, das war sehr lustig.
Was ist unser Fazit?
Ersteinmal, dass wir erneut festgestellt haben, dass wir immer mehr zu Naturmenschen werden, möglichst einsam irgendwo sein, wo es eine tolle Natur gibt, das ist für uns die totale Erholung.
Städte haben für uns immer weniger Reiz, Vancouver ist da eine grosse Ausnahme, da wollen wir eigentlich mal leben :-)
Und wir müssen unbedingt in unseren Roadtrips auf die Entfernungen achten! 200 Autobahnkilometer in Deutschland sind was ganz anderes als irgendwelche Bundesstrassen in anderen Ländern, da fallen wir immer wieder drauf rein...
Mal sehen, wo es uns als nächstes hin verschlägt, diese Ecke der Staaten haben wir wohl ersteinmal abgehakt.